
Die Performance von Bitcoin in den vergangenen zehn Jahren ist mehr als beeindruckend. Das führt dazu, dass sich die meisten Investoren an einem Punkt Gedanken über eine Auszahlung machen. Gerade für Investoren in der Schweiz kommen da steuerliche und buchhalterische Aspekte hinzu, welche man beachten sollte.
In diesem Artikel erfährst du, wie man Kryptowährungen in der Schweiz auszahlen lassen kann, worauf man bei der nächsten Steuererklärung achten muss und bei welchen Verkaufsstellen man verkaufen kann.
*Haftungsausschluss: Keiner dieser Inhalte stellt eine Anlageberatung oder Steuerberatung dar. Führe stets eigene Recherchen durch, bevor du in einen digitalen Vermögenswert investierst.
Kann man Kryptowährungen in «echtes Geld» umwandeln?
Ja, man kann Kryptowährungen in «echtes Geld» umwandeln. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten und Anbieter. Wir haben hier alle Möglichkeiten aufgelistet:
- Bitcoin-Automaten: Ähnlich wie bei einem herkömmlichen Bankomaten, kann man hier seine Bitcoin in Bargeld oder via Banküberweisung auszahlen lassen. Diese Methode ist jedoch oft die teuerste und benötigt immer etwas länger.
- Bitcoin App: Eine App wie Relai bietet dir nicht nur die Möglichkeit via Banküberweisung oder Karte Bitcoin zu kaufen, sondern ermöglicht auch gleich in der App Bitcoin in Geld umzuwandeln und auszahlen zu lassen. Diese Apps sind oft auf spezifische Kryptowährungen spezialisiert und bieten einen exzellenten Service.
- Exchanges: Genau wie eine spezifische App, ermöglichen Exchanges Ein- und Auszahlungen. Sie unterscheiden sich jedoch darin, dass sie sich oft nicht nur auf eine Kryptowährung fokussieren, sondern mehrere anbieten. Die Kosten, primär die Differenz zwischen An- und Verkauf, sind oft höher als bei einer spezifischen App.
- Verkauf an Meetups: Die letzte Alternative ist an ein Meetup zu gehen und jemanden die Kryptowährung zu verkaufen und dafür Bargeld zu bekommen. Da können die Kosten variieren, da der Käufer oder Verkäufer die Konditionen selbst bestimmen können.
All diese Verkäufe bringen jedoch auch gewisse Pflichten mit sich. Einerseits muss man sicherstellen, dass man die Kryptowährungen auch sofort oder in relativ kurzer Zeit erhält. Andererseits benötigt man für die Steuern immer einen Beleg des Kaufs.
Wie viel kostet die Transaktion
Transaktionen auf der Bitcoin Blockchain funktionieren nach einem bestimmten Model. Jeder Wallet-Inhaber hat die Möglichkeit, einen bestimmten Betrag für die Transaktion einzugeben. Diese Transaktion, mit dem angehängten Betrag, wird dann an das gesamte Netzwerk versendet.
Ab hier kommen die Bitcoin Miner ins Spiel, welche einfach erklärt ein bestimmtes mathematischen Rätsel lösen müssen, um den nächsten Block in der Blockchain zu finden. Tun sie das erfolgreich, werden sie mit einer Blockprämie von momentan 3.125 BTC belohnt.
Jeder dieser Blöcke hat aufgrund des Schwierigkeitsgrades der Miner eine bestimmte Gebühr, welche er mit sich bringt. Diese Gebühr spiegelt jene wider, welche der Nutzer zuvor in seiner Wallet eingegeben hat. Ist diese tiefer als der aktuelle Wert, wartet man auf den nächsten Block. Ist sie hoch genug, wird die Transaktion erfolgreich im nächsten Block hinzugefügt und im Bitcoin Kassenbuch verbucht.
Gemessen wird diese Gebühr in sat/vB, welche abhängig ist vom momentanen Bitcoin Preis. Zusätzlich ist zu sagen, dass bei hohem Interesse und Volumen im Netzwerk die Kosten steigen können. Jedoch löst sich dieses Problem meistens mit einer Pauschalgebühr bei einem Bitcoin Anbieter.
Daher ist es am besten vor dem Absenden der Transaktion die Gebühr immer zu überprüfen und bei Bedarf die billigere oder teurere Variante zu wählen, je nachdem wie gross der Bedarf ist, dass die Transaktion schneller verbucht wird.
Kann man bei einem Bankomaten auszahlen lassen?
Ja, das ist möglich. Jedoch ist dies nicht ein herkömmlicher Bankomat, sondern ein spezifischer Bitcoin-Automat. Dieser sieht oft gleich aus wie herkömmliche Bankomaten und lässt zu, mit Bargeld oder Karte zu bezahlen. Für die Auszahlung benötigt man oft jedoch nur eine IBAN oder erhält den Betrag Bar ausbezahlt.
Sobald man einen Bitcoin-Automaten findet, kann man auf dem Bildschirm den Betrag auswählen und muss als Nächstes eine Bitcoin Wallet Adresse angeben. Diese kann man manuell eingeben oder mit einem QR-Code scannen. Sobald dieser eingegeben ist, hat man einer Übersicht der Kosten und kann den Auftrag bestätigen. Danach wird man aufgefordert, den Betrag von der eigenen Bitcoin Wallet an die Adresse am Bildschirm zu senden.
In der Regel dauert es 10 Minuten, bis die Transaktion bestätigt ist. Sobald dies der Fall ist, erhält man eine Bestätigung auf dem Bildschirm und kann sich den Beleg für den Verkauf via E-Mail senden lassen. Diesen sollte man unbedingt für die Steuern aufheben.
An dieser Stelle sei gesagt, dass je nach Anbieter verschiedene Kostenstrukturen auf dich zukommen. Zusätzlich kann es auch vorkommen, dass man ab bestimmten Beträgen einen KYC-Prozess durchgehen muss, um für höhere Beträge zu kaufen. Daher wäre es für die meisten Investoren wahrscheinlicher einfacher, mit einer Bitcoin App wie Relai zu verkaufen, welche du immer mit dir dabeihast und von überall aus verkaufen kannst, oft zu günstigeren Konditionen.
Wie sind Gewinne zu versteuern?
In der Schweiz müssen Krypto-Gewinne verschieden versteuert werden, je nachdem welchen Status man bei der Steuerbehörde erhält. Hier sind einige grundlegende Richtlinien, wie man Krypto-Gewinne in der Schweiz versteuert:
- Private Investoren: Diese müssen ihre Gewinne versteuern, jedoch fällt hier keine Einkommensteuer an. Was man beachten muss, ist, dass man für jeglichen Kauf und Verkauf Buch führen muss, mit Belegen. Private Investoren, welche Kryptowährungen im Wert von mehr als 100’000 Schweizer Franken per Stichtag am 31. Dezember haben, müssen die lokale Vermögenssteuer bezahlen.
- Professionelle Händler: Investoren, welche aus dem Handel von Kryptowährungen Gewinne erzielen, müssen diese mit der Einkommensteuer versteuern. Auch hier muss strikt Buch geführt und belegt werden können, woher die Kryptowährungen kommen und wann man sie zu welchem Preis verkauft hat.
- Unternehmen: Unternehmen agieren wie professionelle Händler und müssen ihre Gewinne auch mit der Umsatzsteuer versteuern. Die Buchhaltung muss hier etwas strikter geführt werden. Es muss deklariert werden, wo und wann die Kryptowährungen zu welchem Preis gekauft wurden. Auf den Belegen muss die Umsatzsteuer des Unternehmens ersichtlich sein.
Wie deklariert man Gewinne?
In der Schweiz müssen Krypto-Gewinne in der Steuererklärung deklariert werden, und die genaue Vorgehensweise hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie, in welchem Kanton mal lebt und ob man als privater Investor oder als professioneller Händler eingestuft wird. Hier sind einige grundlegende Richtlinien, wie man Krypto-Gewinne in der Schweiz deklariert:
- Bestimmung des Status: Zuerst muss festgestellt werden, ob man als privater Investor oder als professioneller Händler eingestuft wird. Private Investoren, die Kryptowährungen kaufen und halten, müssen Gewinne in der Regel nicht als Einkommen versteuern. Wenn man jedoch als professioneller Händler eingestuft wird, was oft bei häufigem Handel und hohen Volumina der Fall ist, müssen die Gewinne als Einkommen versteuert werden.
- Steuererklärung für private Investoren: Für private Investoren gilt der Wert der Kryptowährungen als Vermögen und muss am Ende des Steuerjahres (31. Dezember) deklariert werden. Die kantonalen Steuerbehörden veröffentlichen jährlich Richtwerte, die für die Bewertung von gängigen Kryptowährungen wie Bitcoin verwendet werden können.
- Kapitalgewinne: In der Regel sind Kapitalgewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen für private Anleger steuerfrei, es sei denn, die Kryptowährungen werden als gewerbsmässiges Vermögen oder als Handelsgewinn betrachtet.
- Dokumentation: Es ist wichtig, alle Transaktionen genau zu dokumentieren, einschliesslich Kauf- und Verkaufsdatum, gekaufte oder verkaufte Menge, Preis zum Zeitpunkt der Transaktion und alle damit verbundenen Gebühren. Diese Informationen sind notwendig, um den steuerlichen Wert am Jahresende zu bestimmen.
- Konsultation mit einem Steuerberater: Aufgrund der Komplexität und der sich schnell ändernden Natur von Krypto-Regulierungen ist es ratsam, einen Steuerberater zu konsultieren, der Erfahrung mit Kryptowährungstransaktionen hat.
Allgemein gesagt, sind Gewinne für private Investoren, welche Kryptowährungen als Sparmittel betrachten, steuerfrei. Wer als Unternehmen Kryptowährungen kauft und Gewinne einfährt, muss diese auch als Ertrag versteuern.
FAQs
Ist in der Schweiz Krypto steuerfrei?
In der Schweiz sind Krypto-Gewinne generell steuerfrei, primär für private Investoren, da sie unter die Ertragssteuer fallen. Jedoch wird ab einem Vermögen von 100’000 Schweizer Franken eine Vermögenssteuer fällig, die von Kanton zu Kanton unterschiedlich ist, und insofern man sein Haupteinkommen mit Kryptos verdient, fällt die Einkommensteuer an.
Wie werden Kryptos in der Schweiz versteuert?
Insofern ein Investor sein Haupteinkommen mit dem Handeln von Kryptos verdient, werden diese mit der regulären Einkommensteuer versteuert. Vermögen, bis zu 100’000 Schweizer Franken ist steuerfrei, alles darüber wird mit der kantonalen Vermögenssteuer versteuert. Hält man Kryptos neben zu als Privatinvestor und fährt damit Gewinne ein, so sind diese steuerfrei, da es keine Ertragssteuer gibt.
Wo kann man in der Schweiz mit Krypto bezahlen?
Es gibt bereits mehrere Geschäfte und Anbieter, welche es ermöglichen, mit Krypto in der Schweiz zu bezahlen. Wer gerne mit Bitcoin bezahlt, kann das House of Satoshi in Zürich besuchen oder die BTC Map Karte verwenden, um Geschäfte in der Nähe zu finden.
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